Topthema: Erhöhung der Pendlerpauschale

Schäuble: „Die Entfernungspauschale ist kein Instrument, um Benzinpreisschwankungen aufzufangen.“

Die Diskussion um die Pendlerpauschale oder Entferungspauschale ist nicht neu – im Gegenteil, seit rund 20 Jahren entfacht sie in regelmäßigen Abständen immer wieder. Die Argumente der Befürworter der Anhebung der Pendlerpauschale sind klar – überhöhte Spritpreise müssen sich in der Pendlerpauschale wiederspiegeln. Während die Spritpreise immer weiter steigen, stagniert die Pendlerpauschale seit nunmehr 20 Jahren. Von einer Entlastung der Verbraucher kann man hier nicht sprechen! Wer von einer höheren Pendlerpauschale wirklich profitieren würde und was die Politik unternehmen sollte um die Arbeitnehmer endlich mehr zu entlasten, diskutieren wir im folgenden Artikel.

© Karl-Heinz-Laube / PIXELIO

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Wer würde von der höheren Pendlerpauschale profitieren?

Die aktuell diskutierte Anhebung der Pendlerpauschale würde nach Berechnungen von Steuerexperten Prof. Dr. Frank Hechtner der Mehrzahl der Autofahrer keinen oder nur einen geringen Vorteil bringen. Profitieren würden vor allem alleinstehende Topverdiener – Familien oder Geringverdiener könnten sogar leer ausgehen, so lautet das Ergebnis der Studie von Hechtner, Steuerexperte der Freien Universität Berlin.

Prof. Hechtner hat berechnet, was eine Anhebung der Pendlerpauschale auf 40 Cent pro gefahrenen Kilometer wirklich bringen würde. Demnach hätte ein Single mit einem Gehalt von 2500 Euro und einem Arbeitsweg von 40 Kilometern, 284 Euro weniger Steuern zu zahlen – bei einem Monatsverdienst von 6000 Euro wären es eine um 425 Euro geringere Steuerlast.

Aufgrund der höheren Steuerfreibeträge für Familien, würde die Anhebung der Pendlerpauschale um 10 Cent für sie keine nennenswerte Erleichterung bringen. Erst ab einem Arbeitsweg von über 10 Kilometern könnte man höhere Kosten geltend machen, andernfalls lägen die Kosten unter dem Freibetrag von 1000 Euro. Geringverdiener mit einem sehr langen Arbeitsweg würden ebenfalls nicht profitieren, da sie schon jetzt höhere Kosten geltend machen könnten als sie Steuern zu zahlen hätten.

Pendlerpauschale Rechner

Für die Berechnung der Pendlerpauschale nimmt man die kürzeste Wegstrecke, die einfache Strecke pro Tag * 0,3 EUR pro gefahrenen Kilometer. Der errechnete Betrag darf vom Steuerbrutto abgezogen werden. Daraus ergibt sich dann gemäß dem jeweiligen Steuersatz die Rückerstattung. Mit einem Rechner lassen sich die Beträge, die erstattungsfähig sind problemlos berechnen. Wenn Sie Ihre Wegstrecke errechnen wollen und unsicher bei der Kilometerangabe sind, können Sie diese Entfernungstabelle nutzen.

Pendlerpauchale heute und vor 20 Jahren – ein Rechenbeispiel

„Man muss eben wissen, dass die Pendlerpauschale dazu da ist, dass die Wege zur Arbeitsstätte entgolten beziehungsweise die Arbeitnehmer entlastet werden. Insofern sollte man das Steuerrecht nicht missbrauchen, um irgendwelche Lenkungstatbestände zu etablieren […]“, so Reiner Holznagel, der Vizepräsident des Steuerzahlerbundes.

Von Entlastung der Arbeitnehmer kann aber wirklich keine Rede sein, denn bei dem aktuellen Satz von 0,3 Euro pro gefahrenen Kilometer, bekommt der Arbeitnehmer nur ein weitaus geringeren Prozentsatz erstattet, als noch vor 20 Jahren. Das folgende Beispiel wird Ihnen verdeutlichen, was Sie vor 20 Jahren und heute von der Pendlerpauschale haben.

Bekam man noch vor 20 Jahren 61 Prozent der Fahrtkosten von der Steuer zurückerstattet, waren es 2004 nur noch 40 Prozent. Um heute die gleiche Entlastungswirkung wie 2004 zu erzielen, müsste die Pendlerpauschale eigentlich bei 49 Cent liegen, wie eine Expertin des Bundestages ermittelte.

Preisentwicklung:

Mit einer Tankfüllung Diesel im Wert von 50 Euro kommen Autofahrer heute nur noch halb so weit wie 1992. Das errechnete der Automobilclub ADAC. Nach der Berechnung konnten Autofahrer 1992 mit Diesel im Wert von 50 Euro 1186 Kilometer zurücklegen. Heute seien es nur noch 504 Kilometer. Grund sei der stark angestiegene Diesel-Preis. Vor 20 Jahren kam ein Auto mit einer Tankfüllung Super im Wert von 50 Euro 748 Kilometer weit, 2012 sind es nur 403 Kilometer.

Ihre Meinung ist gefragt: Was sollte die Politik gegen zu hohe Spritpreise unternehmen?

  • Pendlerpauschale erhöhen?
  • Spritpreis an den Rohölpreis koppeln?
  • Beeinflussung durch die Energiewirtschaft eindämmen?
  • Ölversorgung verstaatlichen?
  • Höchstpreis für Benzin festlegen?
  • Mehrwertsteuer bei Benzin streichen?

Zusatzinformation

Travel-Manager und Verbände weisen darauf hin, dass Kosten für Übernachtungen auf Geschäftsreisen häufig unnötig hoch ausfallen. Ursache dafür ist die Nutzung der drei großen Buchungsportale, über die Geschäftsreisende lediglich Standardraten angeboten kriegen. Spezialanbieter für Geschäftsreisende ermöglichen oftmals die Buchung besserer Hotels bei gleichem Budget bzw. Kosteneinsparungen von bis zu 40%.

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